In einer kleinen Serie lasse ich einige Journalisten zum Thema Selbstvermarktung zu Wort kommen – und zwar solche, die das ziemlich gut drauf haben. Bisher: Daniel Bouhs und Daniel Fiene. Heute am Start: Tobias Gillen. Den freien Medien- und Technikjournalisten findet ihr bei Twitter und auf seiner Webseite.
„Das ist kein Hexenwerk“
Viele sprechen davon, Journalisten müssten sich zur Marke entwickeln. Du hast das schon geschafft. Verrate uns doch bitte dein persönliches Geheimrezept.
So geheim ist das gar nicht: Gute und beständige Arbeit auf dem jeweiligen Themengebiet oder mit dem jeweiligen Projekt, dazu ein Blog, Twitter, Facebook, Google+ und am besten alles möglichst gut vernetzt. Das ist kein Hexenwerk, sondern ziemlich simples Ausnutzen der heutigen Möglichkeiten.
„Das Ziel dahinter ist doch, dass man mich mit meinem Themengebiet und meiner Kompetenz in Verbindung bringt.“
Bleibt bei all der Selbstvermarktung überhaupt noch genug Zeit für die journalistische Arbeit, um die es doch eigentlich geht?
Meiner Meinung nach ist eine strikte Trennung schwer. Vermarkte ich mich denn nur, wenn ich besonders viele Tweets oder Posts schreibe? Oder vermarkte ich mich insbesondere mit meiner journalistischen Arbeit? Das Ziel dahinter ist doch, dass man mich mit meinem Themengebiet und meiner Kompetenz in Verbindung bringt. In deinem Fall etwa Lokaljournalismus, in meinem Fall Medien- und Technikjournalismus. Das geht nicht nur über besondere Aktivitäten in den Netzwerken, dafür bedarf es schon Arbeit auf diesem Gebiet. Die Sozialen Netzwerke sind dann eigentlich nur das Bindeglied zwischen all dem. Dort können die Leser/Kollegen/Abonnenten dem Journalisten folgen und mit ihm interagieren. Außerdem stärken beide Komponenten sich gegenseitig: Mache ich gute Arbeit, erhöhe ich meine Follower-/Fan-/Abo-Zahlen. Je höher die sind, desto mehr Leute kann ich mit meiner Arbeit erreichen. Win-Win, oder? Aber zu deinem eigentlich Punkt: Selbstvermarktung per Twitter, Facebook und Co. kostet Zeit, ja. Aber es ist a) Zeit, die sich lohnt und b) kann man meist sehr gut kontrollieren, wann man wie viel Zeit investiert und wann es eben mal nicht passt.
„Ich finde, dass inzwischen immer mehr Kollegen auf den Gedanken kommen, dass man sich irgendwie selbst bekannt machen muss“
Mal ganz ehrlich: Bist du insgeheim froh darüber, dass die Mehrheit deiner Kollegen noch nicht kapiert hat, wie der Hase läuft, weil auch du ansonsten in einem Marken-Meer untergehen könntest?
Ehrlich gesagt, habe ich mir darüber bislang noch nie so konkret Gedanken gemacht. Ich finde, dass inzwischen immer mehr Kollegen auf den Gedanken kommen, dass man sich – insbesondere als freier Journalist – irgendwie selbst bekannt machen muss, um seine Aufträge zu sichern und vielleicht auch irgendwann mal komplett sein eigenes Ding machen zu können. Du machst das ja wunderbar vor mit deinen Projekten.
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