Bloggen? Podcasten? Videos auf YouTube veröffentlichen? Und dazu noch Facebook, Twitter, Instagram und so? Die meisten Unternehmer oder angehenden Unternehmer wissen oft nicht, welche Kanäle sie für ihr Online-Marketing nutzen sollen. Es herrscht völlige Überforderung und das ist natürlich auch kein Wunder bei der Vielfalt an Möglichkeiten und den begrenzten Ressourcen, die einem zur Verfügung stehen.
Deshalb erstmal ein grundsätzlicher Tipp: Wenn du in einer solchen Situation bist, dann sei dir bewusst, dass du nicht alle Kanäle bedienen musst – grundsätzlich und schon gar nicht am Anfang. Hier reicht es, wenn du dich auf einen, maximal zwei Kanäle konzentrierst, wo du dich wohlfühlst.
So, und jetzt kommt der Idealfall. Ideal wäre es, wenn du deinen Content, den du einmal erstellst, mehrfach nutzt. Konkretes Beispiel: Du nimmst einen Podcast auf, filmst dich dabei für YouTube und lässt es transkribieren für deinen Blog. Und das spielst du dann wiederum auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen aus. Aber das will gut überlegt sein, kostet etwas Zeit und ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Aber darauf gehe ich in einer anderen Episode nochmal gesondert ein.
In dieser Episode möchte ich quasi eine lose Serie starten über verschiedene Kanäle als Selbstmarketing-Tools. Los geht es mit: Podcasts.
Wie du weißt, setze ich auch auf Podcasts. Das war nicht von Anfang an so und selbst, als ich gestartet bin, habe ich nicht den langen Atem gehabt und es durchgezogen. Erst jetzt, seit einigen Wochen und Monaten, veröffentliche ich einigermaßen regelmäßig neue Episoden.
Ich möchte dich mal an meinen Überlegungen teilhaben lassen, die ich vor dem Start des Podcasts hatte. Die Situation war nämlich folgende: Ich habe für mich beschlossen, dass ich beim Thema Selbstmarketing so richtig durchstarten möchte. Bisher hatte ich noch nirgends wirklich regelmäßig Content hierzu veröffentlicht. Nur auf meinem Blog ist ab und zu mal ein Beitrag erschienen. Ich saß also an einer Content-Strategie.
Für mich war klar, dass mein Blog reaktiviert werden muss. Ich komme ja aus dem Journalismus und Schreiben liegt mir natürlich am meisten. Dann habe ich über Podcasts und YouTube-Videos nachgedacht. Wie ich oben schon geschrieben habe, wäre es ideal, wenn man einmal Content erstellt und zwei verschiedene Medien bedienen kann. YouTube kam für mich allerdings nicht in Frage, weil ich einfach kein Video-Mensch bin. Ich stehe nicht gerne vor der Kamera, lasse mich nicht gerne fotografieren und habe YouTube deshalb schnell ausgeschlossen, wenngleich ich sagen muss: Nichts ist für immer. Vielleicht wage ich mich auch mal mehr an Videos heran – und an Webinare. Aber das ist nochmal ein anderer Bereich.
Dem Medium Podcast war ich schon eher aufgeschlossen. Ich sitze schließlich im stillen Kämmerlein, kann Sequenzen bequem schneiden und bin dementsprechend nicht so aufgeregt bei der Produktion. Und meine Stimme? Nein, davon bin ich kein Fan. Aber wie sich später herausstellen sollte, mögen sie andere deutlich mehr als ich. Wer hätte gedacht, dass ich für meine Stimme mal gelobt werden würde. Ich nicht.
Ich war also bereit für einen Podcast. Aber das soll ja nicht das einzige Argument dafür sein. Ein Podcast hat schließlich nicht nur für mich persönlich, sondern auch aus Marketing-Sicht jede Menge Vorteile.
Ein großer Vorteil ist für mich, dass ein Podcast äußerst praktisch ist. Warum das für den Produzenten so ist, habe ich bereits erzählt. Aber auch für den Nutzer ist ein Podcast super. Denn ob es Podcaster hören wollen oder nicht, Podcasts werden oftmals nebenher gehört. Ich hoffe, du bist trotzdem immer schön aufmerksam am zuhören 😉 Anders als beim Video musst du nämlich nicht zuhören und hinschauen, sondern kannst zuhören und währenddessen kochen oder Sport machen oder irgendetwas am PC machen.
Das ist also der Vorteil gegenüber einem Video. Der Vorteil gegenüber einem Blogbeitrag ist, dass ein Podcast eine ganz andere Beziehung zum Nutzer aufbaut. Emojis können Texten zwar einen Hauch von Emotionen verleihen, aber Texte werden nun mal im Inneren von dem Leser gelesen und mit einer Tonalität versehen und so weiter – und nicht vom Autoren. Bei Podcasts werden Emotionen viel besser vermittelt. Man hört die Tonlage, Pausen, ein Lachen und mehr, was dem Podcast unterm Strich deutlich mehr Leben gibt als einem reinen Text.
Das aus Sicht des Personal Brandings größte Argument für einen Podcast ist, dass die Distanz zwischen Sprecher und Hörer schrumpft. Wenn ich es mit einem Begriff auf den Punkt bringen müsste, dann wäre das: Authentizität.
Die Stimme im Podcast ist ehrlich und unverfälscht. Das ist das für mich größte Learning als Podcaster. Wie ich vorhin schon mal angedeutet habe, wurde ich tatsächlich häufig darauf angesprochen, dass meine Stimme so sympathisch klingen würde. Ich würde einen sehr authentischen Eindruck vermitteln.
Das freut mich natürlich und bestätigt meine These, dass Podcast-Produzent und Zuhörer gewissermaßen näher zusammenzurücken. Eine Stimme ist persönlicher als ein Text. Das ist auch der Grund, warum ich einen Podcast niemals von einem professionellen Sprecher vertonen lassen würde. Auch Audiobooks, die ich gerade erstelle, spreche ich selbst. Sie sind vielleicht nicht so perfekt wie bei einem Profi-Sprecher, aber sie sind authentisch. Und meines Erachtens ist Selbstmarketing nur dann erfolgreich, wenn es ein authentisches Selbstmarketing ist.
Wenn du also nach einem guten Selbstmarketing-Tool suchst, dann ist ein Podcast auf jeden Fall ein interessantes Medium. Aber auch wenn ich gerade davon schwärme, gilt der Hinweis vom Anfang dieser Episode: Du musst dich damit wohlfühlen. Wenn du lieber vor der Kamera stehst oder aber gar nichts mit deiner Stimme machen möchtest, dann arbeite lieber mit Texten oder auch mit Bildern. Auch hier gibt es viele Möglichkeiten. Wichtig ist, dass es zu dir passt und du einen authentischen Eindruck vermittelst. Das funktioniert nicht, wenn du dich zwingst, weil es bestimmter Kanal gerade im Trend liegt.
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