Es kann gut sein, dass ich dir hier etwas erzähle, was all dem widerspricht, was du bisher zu diesem Thema gehört hast. Vielleicht stoße ich dir vor den Kopf und löse im ersten Moment Verwunderung aus. Ich weiß es nicht. Jedenfalls habe ich hierzu eine deutlich andere Meinung als viele andere Marketing- und Branding-Experten. Es geht um das Thema: "Wie kann ich meine Zielgruppe definieren?". Und hier kommt der Begriff "Wunschkunde" ins Spiel. Aber dazu gleich mehr.
Die Zielgruppe zu definieren, das ist sehr wichtiges Thema, wie du hoffentlich weißt. Das ist ein fester Bestandteil der Positionierung und Grundlage für alle Marketing-Maßnahmen. Logisch, denn du musst nicht nur wissen, an wen du deine Blogbeiträge, Social-Media-Posts und andere Inhalte adressierst, sondern auch, wen du mit deinem Angebot ansprichst. Hier kommt es vor allem auf das Wie an, also wie du deine Zielgruppenansprache gestaltest. Das ist wichtig, weil Nutzer natürlich umso besser auf einen Text oder ein Angebot ansprechen, desto genauer du sie ansprichst und desto besser du sie an ihrem Standpunkt abholst.
Die spannende Frage ist jetzt, wie du deine Zielgruppe definieren kannst beziehungsweise definierst. Die wohl bekannteste Methode ist die einer Persona. Im Internet findest du massenweise Anleitungen dazu, wie du einen Avatar, eine Persona oder deinen Wunschkunden erstellst. Wunschkunde. Da ist er, dieser Begriff, mit dem ich mich nicht so ganz anfreunden kann. Ich will dir auch erklären, warum das so ist. Und ich verrate dir auch gleich, welche Alternative ich im Gepäck habe, um das Problem mit der Zielgruppe in den Griff zu kriegen.
Das Problem bei vielen dieser Anleitungen ist, dass sie sehr oberflächlich und nicht wirklich zielführend sind. Und das ist das größte Problem beim Wunschkunden. Du findest viele Checklisten bzw. ausfüllbare Fragebogen, mit denen du dir deinen Wunschkunden zurechtbasteln kannst. Genau das ist allerdings die Krux: Es bringt dir rein gar nichts, dir deinen Lieblingskunden zu backen, wenn du den gebackenen Lieblingskunden in der Realität nicht antriffst, weil – nun weil er halt nur in deinem Kopf existiert.
Solche Wunschkunde-Vorlagen fragen Dinge ab wie Name, Alter, Geschlecht, Wohnort, Beruf, Haarfarbe, Augenfarbe, äußere Merkmale, Musikgeschmack, Lieblingsbücher, Lesegewohnheiten, sogenannte Schmerzpunkte und einiges mehr. Im Ergebnis haben wir dann unseren gebackenen Peter, 42, aus Mannheim, Unternehmensberater, schwarze Haare, braune Augen, Dreitagebart, Brillenträger, hört gerne Rock, hat die FAZ im Abo, liest gerne Kriminalromane, hat zu wenig Selbstbewusstsein und traut sich deshalb nicht, sich als Person zu vermarkten.
Die Frage ist nun: Was fangen wir mit diesem Ergebnis an? Um bei meinem Beispiel von eben zu bleiben: Schreibst du jetzt alle Blogbeiträge, alle Newsletter, alle Social-Media-Posts so, als würdest du Peter schreiben? Erstellst du jetzt Angebote, die genau auf Peter zutreffen? Mag sein, dass dir all das jetzt etwas leichter fällt, weil du Peter immer vor Augen hast. Doch wie erwähnt gibt es hier ein großes Problem, denn du weißt ja nicht, ob es Peter gibt bzw. ob die gesamte Zielgruppe wie dein Wunschkunde Peter ist. Es wäre also möglich, dass du an deiner Zielgruppe vorbei schreibst. Das hatte ich ja bereits gesagt.
Es gibt aber noch etwas, wo bei mir viele Fragezeichen auftauchen. Denn für was zum Beispiel brauchst du die Augen- und Haarfarbe deines Wunschkunden? Hilft dir das bei deiner Zielgruppenansprache weiter? Nein! Genauso wenig weiter hilft dir, ob jemand eine Brille trägt oder nicht, ob jemand Rock hört oder Schlager. Das gilt auch für viele weitere Aspekte, die für ein Wunschkunden-Profil häufig abgefragt werden. Du kannst darauf schlichtweg keine Erkenntnisse für deine Kommunikation nutzen. Denn deine Zielgruppe wird in diesen Bereichen sehr heterogen sein. Du kannst zum Beispiel nur Frauen ansprechen oder nur die Generation ab 55 Jahren, ja. Aber viele weitere Merkmale sind einfach nicht relevant. Sie sind meines Erachtens nutzlos. Wir sind nun mal nicht bei einem Wunschkonzert. Deshalb solltest du dir auch keinen Wunschkunden backen wollen. Das ist zumindest meine Meinung.
Aber was ist nun meine Alternative? Wie gehe ich vor, wenn ich mit meinen Kunden in Coachings über die Zielgruppe spreche? Zunächst mal: Ich erstelle nicht wirklich eine Persona oder einen Wunschkunden im klassischen Sinne. Denn du weißt inzwischen: Wir sind ja nicht bei einem Wunschkonzert ;-) Gleichzeitig spielen die Wünsche an die Kunden doch eine Rolle. Konkret würde ich dir raten, dich in vier Schritten mit deiner Zielgruppe auseinanderzusetzen. Aber vorab nochmal der Hinweis: Das ist meine Vorgehensweise, wie ich sie mit meinen Kunden in 1:1-Coachings anwende und auch den Mitgliedern in meinem Personal Branding Inner Circle empfehle. Du musst damit nicht übereinstimmen – wie übrigens bei allem, was ich sage.
Meine vier Fragestellungen bei der Auseinandersetzung mit deiner Zielgruppe sind Folgende:
Du merkst also: Meine Sicht auf das Thema Zielgruppe ist eine etwas andere als du es von vielen anderen kennst. Vielleicht kannst du meine Kritik am Begriff "Wunschkunde" jetzt nachvollziehen und dir gefällt dir meine Vorgehensweise besser, um deine Zielgruppe zu definieren. Wenn du dazu noch mehr wissen willst oder Fragen hast, dann melde dich gerne bei mir. Denn du darfst nicht vergessen: Die Zielgruppe ist ein wesentliches Element für alles weitere im Personal Branding. Eine genaue Zielgruppenansprache ist wichtig, um Nutzer zu Interessenten zu machen und Interessenten zu Käufern. Kommunizierst du an ihnen vorbei und holst sie nicht gut ab, dann laufen auch alle weiteren Maßnahmen ins Leere.
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